Frechenhausen (mundartlich Frächehause) ist ein Dorf im Hessischen Hinterland und als solches der kleinste Ortsteil der Gemeinde Angelburg im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Geographie

Der Ort liegt im Tal der Gansbach, die am Bergstock Angelburg (609 m) entspringt und in Niedereisenhausen (Gemeinde Steffenberg) in die Perf mündet.

Geschichte

Ortsgeschichte

In der ersten urkundlichen Erwähnung um 1330 wurde Frechenhausen mit „Fritchinhusin“ als in der Herborner Mark gelegen bezeichnet. In einer Zusammenstellung der Erzdiözese Mainz um 1500 ist „Frehenthusen“ zu lesen. Im Jahr 1577 wurde Frechenhausen nach Lixfeld eingepfarrt und seit 1629 als Filialdorf zu Lixfeld geführt.

1637 heirateten zwei Töchter des Sebastian Bill aus Frechenhausen (Mühle) zwei Tischbein-Söhne; aus diesen beiden Ehen ging die berühmte Malerfamilie Tischbein hervor.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Frechenhausen:

Die Kirche, ein zweigeschossiger Natursteinbau, wurde 1848 als Schule gebaut und bis 1965 auch als solche genutzt. Im Jahr 1976 begann der Umbau sowie Anbau des Glockenturms, Weihnachten 1977 konnte der erste Gottesdienst gefeiert werden.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde zum 1. April 1972, durch den Zusammenschluss der Nachbargemeinden Frechenhausen und Lixfeld, die neue Gemeinde Angelburg gebildet.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Frechenhausen angehört(e):

  • vor 1567 Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Blankenstein, Grund Breidenbach
  • ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Blankenstein, Grund Breidenbach
  • 1604–1648: Heiliges Römisches Reich, strittig zwischen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und Landgrafschaft Hessen-Kassel (Hessenkrieg)
  • ab 1604: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Blankenstein, Grund Breidenbach
  • ab 1627: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Amt Blankenstein, Grund Breitenbach (Obergericht; Gericht Lixfeld)
  • ab 1806: Großherzogtum Hessen, Fürstentum Oberhessen, Amt Blankenstein, Gericht Breitenbach
  • ab 1815: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Blankenstein
  • ab 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach, Patrimonialgericht Grund Breidenbach
  • ab 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • ab 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • ab 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (übergangsweise Hinterlandkreis)
  • ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • ab 1918: Deutsches Reich (Weimarer Republik), Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Dillenburg
  • ab 1933: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Landkreis Biedenkopf
  • ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Biedenkopf
  • ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Biedenkopf
  • ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Biedenkopf
  • ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Biedenkopf
  • ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Biedenkopf, Gemeinde Angelburg
  • ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Gemeinde Angelburg
  • ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Gemeinde Angelburg

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Frechenhausen 765 Einwohner. Darunter waren 21 (2,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 135 Einwohner unter 18 Jahren, 312 zwischen 18 und 49, 135 zwischen 50 und 64 und 180 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 312 Haushalten. Davon waren 72 Singlehaushalte, 72 Paare ohne Kinder und 126 Paare mit Kindern, sowie 39 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 69 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 183 Haushaltungen lebten keine Senioren.

Einwohnerentwicklung

Konfessionsstatistik

Erwerbstätigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon

Politik

Ortsbeirat

Frechenhausen verfügt als Ortsbezirk über einen Ortsbeirat, bestehend aus fünf Mitgliedern, dessen Vorsitzender ein Ortsvorsteher ist.

Wappen

Am 18. Mai 1962 genehmigte der Hessischen Minister des Innern das Wappen mit folgender Beschreibung:

Verkehr

Der Haltepunkt Frechenhausen lag an der Scheldetalbahn. Diese ist stillgelegt.

Weblinks

  • Ortsteil Frechenhausen im Internetauftritt der Gemeinde Angelburg.
  • Frechenhausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  • Literatur über Frechenhausen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

Einzelnachweise


Frauen u. Mädchenchor Frechenhausen

Was wird aus dem alten Rathaus in Frechenhausen?

Angelburg Ortsbeirat Frechenhausen meldet Projekte für Haushalt 2024 an

Frechenhausen

Neue Hoffnung auf Dorfladen in Frechenhausen