Mühlhof ist ein Stadtteil im Südwesten Nürnbergs und der Name der Gemarkung 3447. Zusammen mit Gerasmühle, Lohhof, Krottenbach und Holzheim bildet Mühlhof den statistischen Bezirk 55 (Krottenbach, Mühlhof).
Geographie
Durch Mühlhof ziehen sich die Bundesstraße 2 und die Rednitz. Nachbarorte sind Eibach, Reichelsdorf und Wolkersdorf. Im Süden ist der Ort mit Holzheim verbunden.
Geschichte
Mühlhof wurde 1336 erstmals urkundlich erwähnt. Die Ortschaft entwickelte sich aus der zu Reichelsdorf gehörigen Mühle. Sie war als Reichslehen an die Waldstromer und später an die Pfinzing, Derrer und Furtenbach vergeben.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Mühlhof 10 Anwesen (5 Gütlein, 3 Häuser, 1 Papierfabrik, 1 Mühle). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Die Grundherrschaft hatten das Waldamt Laurenzi und Zinsmeisteramt Nürnberg gemeinsam inne. Es gab zu dieser Zeit 8 Untertansfamilien.
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Mühlhof 1808 dem Steuerdistrikt Reichelsdorf (II. Sektion) und der Ruralgemeinde Deutenbach zugeordnet. Zwei Anwesen unterstanden in der freiwilligen Gerichtsbarkeit von 1822 bis 1848 dem Patrimonialgericht Fischbach. 1922 wurde Mühlhof nach Stein eingegliedert.
Baudenkmäler
Es gibt sechs Baudenkmäler:
- Leonische Drahtwerke: Arbeiterhäuser, Fabrikgebäude, Direktionsgebäude, Arbeitersiedlung
- Grenzstein
Einwohnerentwicklung
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Georg (Dietersdorf) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession gehören zur Pfarrei Heilige Familie (Nürnberg).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Mühlhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 672 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 468 f.
- Günter P. Fehring, Anton Ress, Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1, S. 387–389.
- Wiltrud Fischer-Pache: Mühlhof. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 704 (online).
- Georg Paul Hönn: Mühlhof. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 498 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 141 (Digitalisat). Ebd. S. 237 (Digitalisat).
Weblinks
- Mühlhof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 14. Juni 2023.
- Mühlhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 14. Juni 2023.
Fußnoten



